We are sailing…

Samstag, 06.02.2016

Heute haben wir zum letzten Mal unser Zelt am Pic Paradies abgebaut und sind gegen 9 Uhr mit dem Mietwagen losgefahren. Wir haben zunächst noch ein paar Dollar besorgt und anschließend zwei Mitsegler in ihrer Unterkunft abgeholt.

Das Kennenlernen bei Frühstück und WLAN auf der Dachterrasse war sehr entspannt, es folgte ein anstrengender Tag, an dem wir den kompletten Einkauf erledigt haben. In einer Fahrt zum Supermarkt zu dritt haben wir 140 Liter Wasser, nochmal genau so viel andere Getränke und einen riesigen Berg Lebensmittel besorgt, damit wir halbwegs autark die nächsten zwei Wochen überleben können.

Abends haben wir dann zum ersten Mal in unserer Koje geschlafen und die anderen drei Crewmitglieder haben den Törnbeginn sehr intensiv gefeiert.

Sonntag, 07.02.2016

Im Vergleich zum Rest der Crew (nach durchzechter Nacht) waren wir ziemlich fit und haben gut geschlafen. Sodann ging es los in Richtung Saba. Nach einem kurzen Ablegemanöver unter Motor haben wir die Segel gesetzt und durften direkt die Kontrolle über unser Schiff übernehmen.

Julia übernahm sofort souverän das Steuer, sodass sich Skipper und Co-Skipper heute nur mal hin und wieder nach der Lage erkundigt haben.

Abends haben wir dann vor Saba geankert.

Montag, 08.02.2016

Morgens sind wir mit unserer “Fernanda” zum Hafen von Saba gefahren und dann per Dinghi an Land gegangen. Während unser Skipper mit den Einreiseformalitäten beschäftigt war, haben wir in der Hafenbar gewartet. Dort wurden wir direkt von Einheimischen zum Bier eingeladen (vormittags!) und haben so schon einiges über das Land bzw. die Insel erfahren.

Per Taxi haben wir dann die ersten Höhenmeter überwunden (unter anderem durch The Bottom, die Hauptstadt) und dann trennten sich unsere Wege. Julia und ich haben uns auf den Weg zur höchsten Erhebung von Saba gemacht, während die restliche Crew im Bizzy Bee Platz genommen hat.

Die Hoffnung auf gute Aussicht hat sich leider nicht erfüllt, wir haben aber dann einen anderen Rückwegg auf der Suche nach verschiedenen Geocaches genommen und uns ziemlich verlaufen. Leider sind wir zwar auch an keinen Geocache näher als ein paar hundert Meter herangekommen, haben dafür aber fast die komplette Insel erlaufen und waren sehr froh, als wir uns endlich wieder nach Leewardside gefunden hatten und mit den anderen zurück zum Boot aufbrechen konnten.

Der geplante Nachtschlag nach Nevis ging dann leider ziemlich schief. Kurz nach dem Ablegen haben wir uns eine Leine “gefangen”, dass heißt sie hat sich in der rechten Schraube verhakt und diese somit blockiert. Zu allem Unglück war aber nach kurzer Fahrt über die sehr flache Saba Bank auch noch die linke Schraube durch ein Fischernetz blockiert und das Ruder zwar noch funktionsfähig, aber ebenfalls etwas eingeschränkt.

Nach etwas hektischen Beratungen und sicher ziemlich teuren Telefonaten mit anderen Skippern, fiel die Entscheidung aufgrund der drohenden Manövrierunfähigkeit, einen “Pan Pan” Notruf abzusetzen (eine Stufe vor Mayday). Während wir versuchten, irgendwie vom Kurs Venezuela abzukommen und mit dem Marine Rescue Coordination Center auf Martinique per Funk in Kontakt waren, konnte Malte (unser Skipper) mit Küchenmesser und Laser insgesamt 4 Fischernetze abschneiden, die unsere Motoren blockierten und uns sehr ausgebremst haben. Glücklicherweise ging das Ruder dann auch wieder halbwegs, sodass wir die Rettungsaktion (nach drei Stunden war aber auch gerade ein Rettungsboot zu uns losgefahren) kurz vor Sonnenaufgang absagen konnten. Es folgte ein anstrengender Schlag unter Segel bis zur Bucht von Oranjestad auf St. Eustatius, wo wir ein paar Stunden vor Sonnenuntergang endlich eintrafen. In der Bucht gelang es Malte ziemlich schnell, alle Schrauben wieder freizuschneiden und wir konnten uns alle etwas Schlaf gönnen.

Mittwoch, 10.02.2016

Mit wieder komplett funktionierendem Schiff und frischen Kräften sind wir heute nach Nevis gefahren. Da Wind und Welle leider komplett gegen uns arbeiteten (direkt frontal) wäre Segeln nur durch ständiges Kreuzen möglich gewesen und hätte wohl 20 Stunden gekostet. Daher sind wir per Motor gefahren, was zwar sehr entspannend (dank Autopilot) aber natürlich nicht so schön war, vor allem weil wir auch ordentlich durchgeschüttelt wurden.

In der Sunshine Bar in Nevis gab es dann noch ein paar verdiente Cocktails 🙂

Donnerstag, 11.02.2016

Heute habe ich mit Julia versucht auf den Navis Peak zu wandern, leider haben wir aber den richtigen Trail nicht gefunden, sodass wir letzlich nur über die Insel gerirrt sind. Interessant war es aber trotzdem und wir haben es auch endlich mal geschafft, einen Geocache zu finden.

Abends sind wir dann erneut per Motor Richtung Osten aufgebrochen.

Freitag, 12.02.2016

Zum Sonnenaufgang waren wir bei Sandy Island, einer winzigen aber unglaublich schönen Insel vor Antigua. Bis auf einen Mutigen waren wir alle zu müde zum Rüberschwimmen, schön war es aber trotzdem. Es ging dann weiter bis zum Hafen von Antigua, wo wir nach leichten Schwierigkeiten einen Liegeplatz zu finden, gegen 16:00 Uhr angelegt waren.

Dann haben wir noch zu Fuß die Insel erkundet.

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